Definion der Begriffe rund ums Kloster
Nonne
[lateinisch] die,
Katholische Kirche: Ordensfrau; im engeren Sinn die Angehörige eines
weiblichen Ordens, im weiteren Sinn jede Klosterschwester.
Mönch
[griechisch monachós »Einsiedler«],
allgemein: in verschiedenen Religionen Mann, der allein oder in einer Gruppe
(Orden) freiwillig ein durch asketisch-religiöse Grundsätze bestimmtes Leben
führt.
Mönchtum
in verschiedenen Religionen verbreitete, an asketischen Idealen (v.a. Besitz-
und Ehelosigkeit) orientierte, mit religiösen Motiven (z.B. authentische
Nachfolge des Religionsstifters) begründete, vorübergehend oder auf Lebenszeit
gewählte Lebensform von Männern (Mönche) und Frauen (Nonnen); wird im
Eremitentum, in Wanderaskese oder in klösterlichen Gemeinschaften realisiert.
Besondere Bedeutung kommt dabei Gebet, Meditation und kultischen Riten zu. Eine
große Rolle spielt das Mönchtum im Buddhismus und Dschainismus. Als klassische
Mönchsreligion gilt der Lamaismus. Zum christlichen Mönchtum Kloster, Orden.
Orden
[von lateinisch ordo »Reihe«, »Ordnung«, »Stand«],
Ordensgemeinschaft, Zusammenschluss von Personen, die sich bestimmten Regeln
unterwerfen und damit verbundene Verpflichtungen übernehmen.
Ordensgemeinschaften: in der katholischen Kirche von der Kirche bestätigte
religiöse Gemeinschaften, deren Mitglieder nach einer Vorbereitungszeit
(Noviziat) die Gelübde der Keuschheit, des Gehorsams und der Armut abgelegt und
sich zu einem gemeinschaftlichen Leben unter der Autorität eines Oberen, oft in
einem Kloster, und nach einer bestimmten Lebensordnung (Regel, Konstitution)
verpflichtet haben. Man unterscheidet zwischen männlichen und weiblichen Orden,
nach ihrer Tätigkeit zwischen kontemplativen und aktiven Orden. Die Orden haben
ihre Wurzeln im Mönchtum der frühen Kirche. Im Zusammenhang mit den
Kreuzzügen entstanden die geistlichen Ritterorden. Die Abwehr von Tendenzen der
Verweltlichung innerhalb der Kirche führte im 13. Jahrhundert zur Gründung der
Bettelorden. Wichtigster Träger der katholischen Reform wurde der im 16.
Jahrhundert gegründete Orden der Jesuiten. Im 19. Jahrhundert entstanden
zahlreiche, meist in der Krankenpflege und im Erziehungswesen tätige, v.a.
weibliche Kongregationen.Evangelische Kirchen Bruderschaft.
In den nicht christlichen Religionen spielen die Orden im Rahmen des
Mönchtums im Buddhismus und Dschainismus eine große Rolle. Im Islam haben die
Derwische geistliche Orden ausgebildet.
Ritterorden
Während der Kreuzzüge entstandene
Vereinigungen christlicher Ritter, deren Mitglieder die Mönchsgelübde
ablegten; ursprünglich aus der Notwendigkeit entstanden, die Pilger in
Palästina zu schützen und Kranke und Verwundete zu pflegen; sahen als
übergeordnete Ziele die »Befreiung« des Heiligen Landes von der Herrschaft
der »Ungläubigen« und den Kampf für die Ausbreitung des christlichen
Glaubens; bedeutende Ritterorden waren der Deutsche Orden, der Johanniterorden
und der Templerorden.
Kloster
[von lateinisch claustrum »abgeschlossener Ort«], in verschiedenen Religionen
(Buddhismus, Christentum, Islam, Dschainismus, Daoismus) der gegenüber der
Außenwelt abgeschlossene Lebens- und Kultbereich einer Nonnen- oder
Mönchsgemeinschaft. Die christlichen Klöster haben ihre Wurzeln im
frühchristlichen Mönchtum des 3. Jahrhunderts, das Askese mit radikaler
Jesusnachfolge verbindet. Der Kopte Pachomius begründete das Kloster im
eigentlichen Sinn als den Zusammenschluss der bis dahin als Einsiedler lebenden
Mönche unter einer für alle verbindlichen Regel (Zönobitentum). Begründer
des abendländischen Mönchtums ist Benedikt von Nursia, dessen Regel zur
Hauptordnung der europäischen Klöster wurde. Als geistige und wirtschaftliche
Mittelpunkte übten die Klöster seit dem frühen Mittelalter entscheidenden
Einfluss auf die Entwicklung der sie umgebenden Regionen aus und waren
Ausgangspunkte innerkirchlicher Reformen (Cluny). In der katholischen und in den
orthodoxen Kirchen haben die Klöster nach wie vor große, v.a. geistliche,
sozial-diakonische und missionarische Bedeutung. In den evangelischen Gebieten
wurden sie durch die Reformation nahezu vollständig aufgehoben; in neuerer Zeit
versuchen evangelische Kommunitäten den Gedanken des Klosterlebens als
geistlicher Gemeinschaft zu verwirklichen.
kurzgeschichtlicher Überblick
Baugeschichtlich
sind die Klöster aus den Einsiedlerkolonien, die sich seit Beginn des 4.
Jahrhunderts in Ägypten und Palästina bildeten, hervorgegangen (Lawra). Diese
machte schon Pachomius durch Umschließung mit einer Mauer, den Einbau einer
Kirche, gemeinsame Speise-, Wohn-, Bücherräume zu einem Kloster. Die
abendländischen Klöster unterscheiden sich infolge der Benediktregel durch
eine straffer organisierte Gesamtanlage. Das älteste erhaltene Zeugnis ist der
Plan von Sankt Gallen (um 820), dem im Wesentlichen die meisten Klosteranlagen
entsprechen: An die Südseite der die Anlage beherrschenden Kirche schließt
sich der Kreuzgang an, den die der Klausur unterworfenen Bauten des gemeinsamen
Lebens umgeben: der Speisesaal (Refektorium, meist gegenüber der Kirche und
parallel zu ihr), der Kapitelsaal und der Schlafsaal (Dormitorium, später
manchmal über dem Kapitelsaal). Sie bilden mit der Kirche eine architektonische
Einheit, um die andere Bauten und Anlagen errichtet wurden wie Abts-, Arzt-,
Schul-, Novizen-, Gäste-, Krankenhaus, Bibliothek, Ställe,
Wirtschaftsgebäude, Gärten, Friedhof.